Akademische Abschlussarbeit an der Kunstakademie Düsseldorf
Materialien: Textilien, 2 Aputure C300D, 2 Aputure Light Dome Mini Diffusoren, Aputure Nova P300c Panel, 3 Stative, Gläser, Cocktailshaker, Bar mit Bareinrichtung, Esstisch mit 4 Stühlen, Samowar, kleine Kanne, Vase, Zeitungsständer, Toaster, 5 Mannequins, Fensterfolie, 30 gelaserte Sterne aus Stoff, 6 Buch-Editionen, Koffer
Größe: variabel
Die Ausstellungserfahrung beginnt, sobald die Besucherinnen und Besucher den Raum 221 betreten, der treffend als „die so-genannte Gegenwart“ bezeichnet wird. Hier verschmelzen Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart zu einem einzigen Erlebnisraum. In der Mitte des Raumes, vor den Fenstern, thront eine Bar mit dem Namen „the so-called present“, an der sich fünf Charaktere aus unterschiedlichen Zeiten versammeln. Diese Figuren, repräsentiert durch bekleidete Mannequins, teilen ihre Weltansichten mit den Gästen über „Tagebücher der bösen Taten“, die sowohl auf der Bar als auch auf einem Tisch in der Ecke – die „sozialistische Ecke“ genannt – ausgelegt sind.
Während die Besuchenden den Raum erkunden, werden sie von einer ungewöhnlichen Lichtstimmungen begleitet, die durch farbige Studiolampen und getönte Fensterfolien geschaffen werden. Diese Beleuchtung taucht den Raum in ungewohnte Farben, wodurch manche Bereiche schärfer, andere wiederum wie durch einen Schleier erscheinen, was die Atmosphäre traumähnlich macht.
Die Bar, zentral im Raum gelegen, wird von einem Barkeeper betreut, der Getränke serviert. Dieser Ort bietet eine Oase der Ruhe im Rahmen des Rundgangs; einige Gäste nutzen die Gelegenheit, um sich mit einem Getränk zu entspannen und den Raum zu betrachten. Viele sind vertieft in die Lektüre der Tagebücher, und hin und wieder ist ein Lachen zu vernehmen. Die ästhetische Fassade der Installation und der elegant gekleideten Charaktere wird durch die Inhalte der Tagebücher kontrastiert, die eine tiefere, oft ambivalente Sicht auf die Welt offenbaren und die glatte Oberfläche der Gegenwart durchbrechen.
Installation und Performances im Kunstmuseum, Krefeld vom
Kuratiert von Dr. Magdalena Holzhey und Dr. Sylvia Martin
Materialien:
Textilien, 2 Studio Lampen Prolycht Orion 300 FS, Aputure LS C300D II Kit Bowens, 3 Aputure Light Dome II, 3 Stative, Trillerpfeife, Zeitschrift (Jugendstil von 1898), Gläser, Cocktailshaker, gesponserte Bar mit Bareinrichtung, Ventilator, Schreibkasse, sozialistischer Esstisch mit 2 Stühlen, Samowar, kleine Kanne, Vase, Karussell-Toaster, 6 Mannequins, 8 Buch-Editionen, Koffer, Hausorgel, Schrank, 2 Kommoden, Keramiktopf, Ein Tisch mit 4 Tühlen, Wanduhr, Zuckerdose, 10 handgefertigte Postkarten, Heizlüfter, Bottich, Wascheimer, Waschbrett, Wäschestampfer, japanischer Holzschnitt, 6 Werbeposter, Paravent
Größe: variabel
An einer Bar in Krefeld sitzt die Künstlerin Liora Epstein und unterhält sich mit einer Frau. Sie haben sich nie vorher gesehen. Es ist keine alltägliche Bar auf einer Vergnügungsmeile oder in einer Schankwirtschaft: sondern im großen Oberlichtsaal des Kaiser-Wilhelm-Museums. Draußen ist es Sommer, und der futuristische Tresen an dem sich Epstein und die Fremde an diesem Nachmittag begegnen, bildet das Zentrum der Installation „dispersed non existence“. Die Künstlerin Liora Epstein wurde im Rahmen des „Sammlungssateliten“ zu ihrer ersten großen Einzelausstellung in das Haus eingeladen.
Die Szenerie ist surreal. Beleuchtet von farbigen Studiolampen ist der weite hohe Raum besetzt mit sechs Mannequins, die verschiedene Charaktere darstellen. Zu jedem dieser Charaktere findet sich in der Ausstellung ein „Tagebuch der bösen Taten“, in denen die Figuren ihre Geschichte preisgeben. Epstein, die neben ihrer künstlerischen Ausbildung an der Akademie in Düsseldorf ein Modedesign-Studium abgeschlossen hat, hat jedes dieser Kostüme maßgeschneidert auf Personen aus ihrem persönlichen Umfeld. Gleichzeitig hat Epstein jede dieser Personen ein Tagebuch verfassen lassen. Im gegenseitigen Austausch entstanden autofiktive Lebensgeschichten, verwobene Erinnerungen aber vor allem Zwiespälte von Identität und Anspruch, welche die Künstlerin in ihrer Installation inszeniert und erlebbar macht.
Die Bar im Zentrum nennt Epstein „the so-called present“. Sie dient als Treff-Punkt: Besuchende können von dort aus die komplexe Installation überblicken und in den Tagebüchern der vereinzelten Charaktere blättern. An diesem Nachmittag ist die Bar „aktiviert“. Ein großgewachsener Barmann mit wilden Locken ist zu ausgewählten Terminen in der Ausstellung und serviert den Gästen Drinks. Während die Zeit beim Cremant verfliegt, verschwimmt mehr und mehr die Grenze dessen, was beim Eintreten in den Raum noch eindeutig Kunst und was gewohnter Alltag hat sein sollen.
Epstein spielt mit diesen Grenzverschiebungen: Realität und Fiktion, Kunstwerk und Kunsterfahrung. In ihrem Raum sind diese Beziehungen nicht polar sondern kontinuierlich. Besuchende sind Akteure, ihrerseits Figuren. Die Bar, ein genuin sozialer Ort, wird in diesem Kontext in ihrer Funktion als Bühne deutlich, auf der jede und jeder die eigene Geschichte erzählt und imaginiert. Umgeben von der Pluralität der surrealen Narrative in der Krefelder Ausstellung sind alle eingeladen, sich mit Kunst als Kunst, für und weg von der Kunst, und vor allem: wegen der Kunst zu verhalten.
In Kooperation mit dem „Büro für Produktbeschwerung“
Es erwartet Sie eine Archivbox voller besonderer Überraschungen. Sie erinnert an das historische Konzept des „Museums im Koffer“, ein Museumserlebnis im Miniaturformat, das bereits Anfang des 20. Jahrhunderts von Künstler wie Hilma af Klint und Marcel Duchamp in unterschiedlichen Ausführungen präsentiert wurde. Die Editions-Box zur Ausstellung des „Sammlungssatellit #9“ von Liora Epstein beinhaltet mehrere ineinander verschachtelte Boxen, inspiriert von der Struktur einer Matrjoschka. Das Ausstellungserlebnis wird auf zweierlei Weise transportiert: mit einem bebilderten Leporello sowie den vier „Tagebüchern der bösen Taten“, die die Perspektiven und Geschichten der in der Ausstellung präsentierten Charaktere enthalten. Darüber hinaus enthält die Box ein „textiles Stück“ als eigenständige künstlerische Arbeit und eine Grußkarte des Charakters „Karl Florjan“, der im Rahmen der Ausstellung 2024 im Kunstmuseum Krefeld erstmals vorgestellt wurde.
(mit ChatGPT erstellt)
Details:
Bild 1-4 Installationsansicht „dispersed non-existence“, 2023
Fotos von Ivo Faber
Bild 5-17 Installationsansicht und Eröffnung „Sammlungssatellit #9. Die Bar. Liora Epstein im Dialog mit Jürgen Drescher und Reinhard Mucha“, 2023
Fotos von Dirk Rose
Bild 18-30 Editionsbox zur Ausstellung „Sammlungssatellit #9. Die Bar. Liora Epstein im Dialog mit Jürgen Drescher und Reinhard Mucha“, 2023
Fotos von Felix Adam
© VG Bild-Kunst, Bonn